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Otto

A scalable, robotic chalk-drawing machine

Otto ist ein skalierbarer Roboter für das Zeichnen mit Kreide. Er wurde speziell für große Flächen entworfen und beruht auf den gleichen geometrischen Prinzipien, die bereits bei seinen Vorgängern Hektor und Viktor zum Tragen kamen. Wie Hektor und Viktor ist auch Otto als postindustrielles Werkzeug konzipiert, bei dem es nicht um Perfektion geht, sondern um die Idee, in den feingliedrigen Wandzeichnungen einen eigenen Charakter erkennbar werden zu lassen. Mithilfe einer speziellen Software und vier computergesteuerten Motoren führt Otto seine Kompositionen in einem verblüffend einfachen Medium aus: Kreide. Dieses Zusammenspiel des Digitalen und des Analogen inspiriert Jürg Lehni, der als Künstler, Designer, Ingenieur, Tüftler und Erfinder selbst die Grenzen zwischen den Disziplinen verschwimmen lässt. Otto steht als Beispiel dafür, dass es in der heutigen Kommunikation immer schwieriger wird, zwischen Medium und Methode zu unterscheiden – er ist sowohl Werkzeug als auch Ausführung, Apparat für künstlerisches Schaffen und selbst Kunstwerk. Die sorgsam choreographierten Zeichnungen bilden eine Aufführungssequenz, die Betrachtende in ihren Bann zieht. Für den Digitaltag der ZHdK reproduziert Otto «Eine Taxonomie der Kommunikation», eine Reihe von Zeichnungen, die ursprünglich von Jürg Lehni mit Jenny Hirons für die 2016 im SFMOMA gezeigte Ausstellung Typeface to Interface gestaltet wurden. Sie erzählen eine Geschichte der sichtbaren Sprach- und Kommunikationsmittel, wobei sich jedes Set einer bestimmten Ausprägung dieser Technologien widmet – darunter die Schrift und das Lesen sowie Abbildungen, Zeichen und Schnittstellen.

«Was wir auch tun – ob wir nun mit einem Griffel Figuren in Lehm ritzen, mit unseren Händen und Fingern gestikulieren oder die Brailleschrift lesen, mit zehn Fingern auf der Schreibmaschine oder dem Computer zu tippen lernen; ob wir Raster und Systeme benutzen, um unsere Buchstaben zu formen, oder vielleicht ein Feuer machen, um in einem bestimmten Rhythmus Wolken in den Himmel zu schicken – hinter alldem steckt der gleiche Zweck: die Kommunikation. In der Vergangenheit schufen Menschen aus Holz, mithilfe von Messern, Instrumente zum Schreiben; heute sind wir von Softwareschnittstellen umgeben, die uns die Kommunikation mit Maschinen und miteinander ermöglichen. «Eine Taxonomie der Kommunikation» dreht sich um den Austausch von Informationen und die Systeme, die wir dazu benutzen und die Teil unserer Kultur und Identität geworden sind.» – Jürg Lehni

Person:
Jürg Lehni

Webseite:
juerglehni.com

Raum:
Aktionsraum (Level 5)

© Jürg Lehni.
© Jürg Lehni.
© Jürg Lehni. Mitsuo Katusui. Short Cuts. Biel, 2015.
© Jürg Lehni. Mitsuo Katusui. Short Cuts. Biel, 2015.
© Jürg Lehni. Silvio Ceccato. Short Cuts. Biel, 2015.
© Jürg Lehni. Silvio Ceccato. Short Cuts. Biel, 2015.